Der Rohstoff

Flachs (lat. Linum Usitatissimum) umgangsprachlich auch „Lein“ genannt, ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. Bereits im alten Ägypten wurden Flachssorten kultiviert die den heutigen um nichts nachstanden. Von der Windel bis zum Totenkleid bekleidete Flachs damals die Menschen. Die feinsten Leinengewebe waren den Priestern und Herrschern vorbehalten. Manche Funde von Leinen sind über 6000 Jahre alt und weisen ein Feinheit auf, die mit der heutigen Technik kaum zu überbieten ist.

Flachs ist eine einjährige Pflanze und gedeiht bis auf 1.800 m Seehöhe. Er stellt keine besonderen Anforderungen an den Boden. Wobei ein gut versorgter Boden bessere und feinere Fasern hervorbringt.

Um den Peter- und Paultag Ende Juni blühen die Flachsfelder. Je nach Witterung kann man sich 8 bis 14 Tage an einem Blütenmeer erfreuen. Am weitesten verbreitet ist der blaublühende Flachs, jedoch gibt es auch weiße und rötlich blühende Flachsarten.

Die Frucht ist der Leinsamen der in Kapseln heranreift und im August geerntet wird.

Leinsamen sind sehr gesund. Diese werden für Müslis, Brot und Gebäcke verwendet. Weiters kann auch Leinöl gepresst werden, das sich neben der Verwendung in der Küche auch in der Farbenherstellung, Bodenbeläge, Holzschutzmittel uvm.. bewährt hat.

Zu früheren Zeiten wurde Flachs immer als Doppelnutzungspflanze verwendet. Durch die Mechanisierung und darauffolgende Industriealisierung der Flachsverarbeitung bzw. der Landwirtschaft wurden zunehmend Ölflachssorten oder Faserflachssorten ohne Doppelnutzung kultiviert.

Uns als Firma Natur Faser Fölser ist es ein Anliegen, die Doppelnutzung wieder Aufleben zu lassen. Dadurch stehen unsere Flachsfelder nicht in Konkurrenz mit der Lebensmittelproduktion.

Nutzhanf (lat. Cannabis sativa):
Hanf ist ebenfalls eine der ältesten Nutzpflanzen der Menschheit. Manche geschichtliche Funde werden sogar auf 8000 Jahre vor Christus datiert.

Zusätzlich zu der Nutzung der Faser, der Schäben (Holzteil) und der Hanfnuss (Samen), können beim Hanf auch die Blätter genutzt werden. Man kann daraus Tee, medizinische Produkte, aber auch Rauschgift herstellen. Dies ist der Grund warum der Anbau von Hanf in der herkömmlichen Form „Cannabis indika“ verboten wurde.

Der Nutzhanf ist eine Züchtung aus den ursprünglichen Hanfsorten, jedoch enthält er fast kein THC. Natürlich ist das Hanfstroh, das wir ankaufen ausschließlich von THC- armen Sorten, aus denen kein Rauschgift hergestellt werden kann.

Nutzhanf ist ebenfalls wie Flachs eine einjährige Pflanze, jedoch stellt sie größere Ansprüche an Boden und Klima. Bei guten Bedingungen erreichen manche Hanfsorten sogar eine Höhe von 4 m und das nur in 120 Tagen. Diese erstaunlichen Ausmaße stellen einem aber bei der Ernte und Verarbeitung vor große Herausforderungen.

Obwohl unser Haupttätigkeitsbereich auf der Verarbeitung von Flachs liegt, so ist es doch sehr interessant sich auch mit der Verarbeitung von Hanfstroh zu beschäftigen.